Mit dem Ziel, wirtschaftliche Alternativen zur Industrie und zum Tourismus für Graubünden zu identifizieren, hat das Wirtschaftsforum Graubünden die Entwicklungspotenziale der Dienstleistungsexporte analysiert.
Unter optimistischen Annahmen ist die Schaffung von bis zu 2‘000 Arbeitsplätzen in exportorientierten Dienstleistungsbereichen ausserhalb des Tourismus in Graubünden in den nächsten Jahren denkbar. Obwohl einige Potenziale (z.B. Ausbau von Internaten, Ansiedlung von Forschungsinstituten und psychiatrischen Kliniken) erkannt und beschrieben wurden, konnten im letzten Jahrzehnt in diesen Bereichen trotz guter konjunktureller Lage jedoch nur wenige Fortschritte beobachtet werden.
Will man die in den alternativen Wirtschaftsbereichen erkannten Potenziale künftig besser ausschöpfen als bisher, ist die Umsetzung verschiedener Massnahmen unumgänglich. Dazu gehören einerseits die bereits hinlänglich bekannten Themen wie die weitere Senkung der Steuerbelastung für Einwohner und Unternehmen und die Verbesserung der überregionalen Verkehrsanbindung mit der Bahn von und nach der Metropolitanregion Zürich.
Um speziell für Dienstleistungen ein attraktiverer Standort zu werden, müssen darüber hinaus insbesondere auch folgende standortpolitischen Hausaufgaben angegangen werden:
Weil das erkannte Potenzial von rund 2‘000 Arbeitsplätzen im Vergleich zu den Potenzialen im Tourismus und in der Industrie in der mengenmässigen Bedeutung zu relativieren ist, kann Graubünden auch künftig nicht auf die Verbesserung der Voraussetzungen für ein Gedeihen des Tourismus und der Industrie verzichten. Für die Stärkung der Industrie und industrienahen Dienstleistungen (z.B. Forschung) ergeben sich insbesondere folgende Hausaufgaben:
Unsere Erkenntnisse sind nicht als vollständig oder abschliessend zu betrachten. Wir denken jedoch, dass genügend Hausaufgaben identifiziert wurden, die auf die politische Agenda gesetzt werden können.
Im Wissen darum, dass wir keine leichten Aufgaben formuliert haben, wünschen wir Politik und Behörden den Mut und den Weitblick, die Hausaufgaben dennoch schrittweise und konsequent anzugehen.