Im Jahr 2022 konnte das Wirtschaftsforum Graubünden mit seiner Studie Personal- und Fachkräftemangel in Graubünden: Perspektiven 2040 und Massnahmenvorschläge aufzeigen, dass in den kommenden Jahren bis zu 24'000 Personen im Bündner Arbeitsmarkt fehlen und diverse Massnahmen zur Erhöhung der Arbeitspensen oder der Rekrutierung von ausserkantonalen Arbeitskräften notwendig sind, um diese Lücke zu schliessen.
Basierend auf den Erkenntnissen der letzten Studie wurde dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Sotomo eine umfassende Umfrage mit Einheimischen und Zweitheimischen im Kanton durchgeführt, um die Sicht der Bevölkerung festzuhalten und zu evaluieren, was sich ändern muss, damit diese mehr oder länger arbeiten möchte.
Die Umfrageresultate zeigen, dass insbesondere in folgenden Bereichen Potential besteht, das Arbeitskräftepotenzial zu erhöhen:
- Erwerbstätigkeit über das Pensionsalter: Die Umfrage zeigt, dass ein Viertel der Arbeitnehmer bereits über das Pensionsalter hinaus arbeitet, wobei flexible Arbeitszeiten, sinnvolle Tätigkeiten und finanzielle Anreize entscheidend sind.
- Arbeitspensum erhöhen: Zwei Drittel der Männer und Frauen sind mit ihrem Arbeitspensum zufrieden. Etwa ein Viertel möchte weniger arbeiten, nur wenige mehr (9 % Frauen, 5 % Männer). Frauen mit hohen Pensen streben eher eine Reduktion an, während jene mit Pensen bis 70 % mehr arbeiten möchten. Männer in Teilzeit (60–70 %) zeigen ebenfalls Interesse an Mehrarbeit. Finanzielle Anreize und flexiblere Arbeitszeiten sind zentrale Forderungen.
- Aktivierung von Zweitheimischen: 40 % der nicht-pensionierten Zweitheimischen halten einen Umzug nach Graubünden für eher oder sehr wahrscheinlich. Ein attraktiverer Kanton Graubünden wird durch eine tiefere Steuerlast (30 %), eine bessere Verkehrsanbindung (21 %) und mehr Angebot an bezahlbarem Wohnraum (17 %) gesehen.
Die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse sowie die komplette Umfrageauswertung können nebenbei heruntergeladen werden. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre.
